Was kluge Köpfe übers Schenken denken

Die Freude des Schenkens

Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft
Deutsches Sprichwort

Von allen Geschenken
die uns das Schicksal gewährt
gibt es kein größeres Gut
als die Freundschaft,
keinen größeren Reichtum,
keine größere Freude.


Epikur von Samos (um 341 v. Chr. - 271)
Ein altes Sprichwort sagt: „Die Finger reichen dar, aber das Herz schenkt“ – und wer mit dem Herzen bei der Sache ist und Zeit und Liebe investiert, den wird das Suchen, Einkaufen, Basteln und Verpacken alleine schon glücklich machen. Das i-Tüpfelchen der Belohnung für die Mühe ist dann die Freude des Beschenkten über die Gabe:

„Es ist schön, den Augen dessen zu begegnen, dem man soeben etwas geschenkt hat.“
Jean de La Bruyère (1645-1696), französischer Schriftsteller

Was du anderen Gutes tust, kommt es irgendwann zu dir zurück. Oder wie Justin Timberlake singt: „What goes around comes around“. Als einer der ersten stellte dies womöglich Walther von der Vogelweide fest. Von dem bekannten Lyriker aus dem Mittelalter stammt folgendes Zitat: „Schenkens Lohn ist wie die Saat, die aufgeht: Reiche Ernte naht, wenn reichlich ausgestreut man hat.“

Da diese Weisheit sowohl in der Bibel, als auch im Koran steht, muss da wohl etwas dran sein. So lehrt uns das Neue Testament: „Geben ist seliger denn Nehmen“, und im Koran heißt es: „Was immer du auf Erden verschenkst, es wird dich in den Himmel begleiten“

Sie fragen sich, was Sie verschenken sollen? Die Antwort ist so leicht!

Kreativität beim Schenken „Welches auch die Gaben sein mögen, mit denen du erfreuen kannst, erfreue.“
Ovid (43 v. Chr. – 17 n. Chr.), römischer Epiker

Denke immer daran: „Es bleibt einem im Leben nur das, was man verschenkt hat.“
Robert Stolz (1880-1975), östr. Komponist

Und vergiss dabei nicht, was bei deiner Gabe das eigentliche Geschenk ist:
„Schenke mit Geist ohne List! Sei eingedenk, daß dein Geschenk du selber bist!"
Joachim Ringelnatz
Tipp: Denken Sie beim Schenken an all diese kleinen Weisheiten und überlegen Sie sich gut, was sie verschenken. Denn „Geschenkt ist geschenkt, und wiederholen ist gestohlen“. Das sagt zumindest ein deutsches Sprichwort. Der Gesetzgeber sieht das teilweise anders, aber wir wollen hier ja nicht Schwarzmalerei betreiben, sondern aufzeigen, wie schön Schenken ist!

Es ist schön, beschenkt zu werden

Freude über Geschenke Man gibt es nicht immer offen zu, aber Geschenke zu bekommen ist schon eine ziemlich feine Sache. Und besonders dann, wenn der eigene Kontostand nicht jedes Vergnügen ermöglicht, ist es schön, einen Onkel zu haben, der großzügige Geschenke macht. Wilhelm Busch, der Schöpfer von Max & Moritz, kennt hier keine falsche Bescheidenheit: „Ein Onkel, der Gutes mitbringt, ist besser als eine Tante, die bloß Klavier spielt.“

Manch einer mit guten Manieren versichert gerne, Geschenke seien nicht nötig. Als Eingeladener muss man sich aber nicht immer auf diese Aussage verlassen.

„Wenn die Menschen sagen, sie wollen nichts geschenkt haben, so ist es gemeiniglich ein Zeichen, daß sie etwas geschenkt haben wollen.“
Georg Christoph Lichtenberg (1742-99), dt. Aphoristiker u. Physiker

Der Beschenkte

Im Laufe eines Jahres machen wir nicht nur anderen Menschen Geschenke, sondern erhalten in aller Regel mindestens zwei Mal im Jahr selbst kleine und größere Gaben von unseren Lieben – nämlich zum Geburtstag und zu Weihnachten. Über das Beschenktwerden haben sich Philosophen bereits ihre Gedanken gemacht, und auch der Volksmund hat hierzu einige Sprüche auf Lager. Bereits mehr als 200 Jahre v. Chr. stellte der chinesische Kaufmann, Politiker und Philosoph Lü Bu We fest: "Wer die Leute nach dem Wert ihrer Geschenke beurteilt, ist dumm."

Etwa 300 Jahre später formulierte es ein weiser Grieche etwas eleganter: „Der Edle sieht bei einer Gabe auf die Gesinnung des Gebers, nicht auf den Wert der Gabe.“
Plutarch von Chäronea (etwa 50 - 120)

Weniger philosophisch, dafür durch und durch praktisch, hat sich im Volksmund die derbere Variante durchgesetzt: „Einem geschenkten Gaul, schaut man nicht ins Maul.“

Auch der kleine Geldbeutel kann reich beschenken

wichtig ist nicht der materielle Wert eines Geschenks Am schönsten ist es doch, wenn der Beschenkte das Gefühl hat, dass sich seine Lieben Mühe gegeben, sich Gedanken gemacht und Zeit und Liebe investiert haben, um ihm eine Freude zu machen. Deswegen muss man nicht immer viel Geld für ein Geschenk ausgeben, sondern kann mit allein mit Kreativität und gutem Willen ein hübsches Präsent zaubern. Die französische Schriftstellerin Thyde Monnier beschreibt es in einem einzigen Satz sehr treffend: „Ein Geschenk ist genau so viel wert wie die Liebe, mit der es ausgesucht worden ist.“
Tipp: Nicht nur zu offiziellen Anlässen wie zum Beispiel einem Geburtstag kann man seine Lieben beschenken. Jemandem richtig zuzuhören, nicht nur mit den Ohren, sondern auch mit dem Herzen, ist eines der wohltuendsten und schönsten Geschenke, die man machen kann. Nicht umsonst heißt es, jemandem seine Aufmerksamkeit schenken - und das kostet keinen einzigen Cent!
Diese Weisheit kommt nicht aus unseren Köpfen -, die haben viel klügere Köpfe schon lange vor uns verkündet. In der Zen-Lehre des Buddhismus findet man sie, und auch der deutsche Kinderlieder- und Kinderbuchautor Manfred Hinrich stellte es schon fest: „Ein beachtliches Geschenk ist Aufmerksamkeit.“

Was wäre eine Sammlung über Zitate und Sprüche, wenn der bekannteste deutsche Dichter nicht vertreten wäre? Schlicht und wunderschön bringt es der Meister für uns auf den Punkt: „Da ich nicht reich bin, bring ich dir viel in der Seele mit.“ Johann Wolfgang von Goethe

Nicht der materielle Wert ist ausschlaggebend für den Wert einer Gabe, sondern die Aufrichtigkeit und Herzlichkeit, mit der sie überreicht wird. Denn „Offene Hände schenken mehr als saubere Finger“ – wie man in Afrika zu sagen pflegt.

Sag’s mit Blumen

Blumen Geschenk Ein schöner Blumenstrauß ist immer ein willkommenes Geschenk! Bunte, duftende Blumen sind nicht nur eine Augenweide, sie bringen auch Sonnenschein und gute Laune in jedes Zimmer.

„Gold schenkt die Eitelkeit, der rauhe Stolz; die Freundschaft und die Liebe schenken Blumen.“
Franz Grillparzer (1791 - 1872), Wiener Hofkonzipist und Burgtheaterdichter

"Ein wenig Duft bleibt immer an den Händen derer haften, die Rosen schenken."
Sprichwort aus Asien

„In meinem Garten find’ ich
viel Blumen, schön und fein,
viel’ Kränze wohl daraus wind’ ich,
und tausend Gedanken bind’ ich
und liebe Grüße mit darein.“

Joseph von Eichendorff

Zu guter Letzt

Diese Sammlung verschiedener Zitate lassen wir mit Worten enden, die bereits über 2000 Jahre alt sind. Damals stellte Seneca in Griechenland fest: „Man irrt, wenn man glaubt, daß Schenken eine leichte Sache sei. Es hat recht viel Schwierigkeiten, wenn man mit Überlegung geben und nicht nach Zufall und Laune verschleudern will.“
Autor: Michaela Jenaro
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